Ende Oktober ging es für mich mal wieder auf die Insel, und nein nicht nach London sonder in den Norden nach Manchester. Schon als Kind wollte ich immer nach Manchester, gut damals war ich auch ein absoluter Manchester United Fan. Das war aber nicht mein Grund warum es mich letztendlich nach Manchester verschlagen hat. Bei einem Trip nach Riga habe ich Hayleigh, eine Bloggerin aus Manchester kennen gelernt und ich habe ihr versprochen, dass ich sie einmal besuchen werde. Und ich stehe zu meinem Wort! Außerdem hat sie mir von den tollen Urban Spots im Northern Quarter vorgeschwärmt und da konnte ich nicht anders und habe spontan meinen Flug gebucht. Also ab nach Manchester…
Hostel Life – Northern Quarter
Bei diesem Trip hieß es bewusst “back to the roots”! Als Student bin ich viel gereist und habe dabei viel Zeit in Hostels verbracht. Es waren immer tolle Erfahrungen und daraus sind auch so einige Freundschaften entstanden. Und genauso war es auch in Manchester. Als ich mein Vierbett-Zimmer betrat lernte ich gleich Thomas kennen, und haltet euch fest natürlich war Thomas Deutscher und kam genauso wie ich aus Bayern. Was für ein Zufall oder? Mit ihm erkundete ich dann drei Tage lang das Nachtleben Manchesters. Aber zurück zum Northern Quarter, mein absolutes Highlight meiner Reise. Dieses Viertel schien wirklich wie für mich gemacht zu sein. Streetart and jeder Wand, alte Gebäude aus Ziegelsteinen und Bars und Cafe’s an jeder Ecke. Ich habe mich ehrlich gesagt sofort wohl gefühlt und habe eigentlich fast die ganze Zeit in diesem Viertel verbracht.
Hayleigh hat mir natürlich auch noch eine Städteführung gegeben und hat mir tolle Ecken gezeigt. Außerdem hat sie mir auch eine Geschichte erzählt, die ich total bewegend fand. Bei dem Terroranschlag im Mai 2017 auf einem Konzert von Ariana Grande wurden 23 Menschen getötet, darunter viele Kinder. Ein harter Schlag für die Stadt. Hayleigh erzählte mir, dass seit diesem Anschlag die Stadt total eng zusammengewachsen sei. Das Zeichen gegen den Terror wurde das Symbol der Biene. Das zieht sich durch das gesamte Stadtbild, an den Wänden, auf Plakaten und sogar an den Mülleimern findet man dieses Symbol. Nach dem Anschlag entschieden sich die Menschen ein Zeichen zu setzen und zusammen gegen den Terror zu kämpfen. Die Biene als Symbol des Zusammenhaltes. So kam es dazu, dass Tätowierer sich dazu entschieden die Manchester Biene gratis jeden zu tätowieren, der ein Zeichen setzen möchte. So hat auch Hayleigh als Zeichen eine Biene auf ihrem Rücken. Ich finde diese Geschichte ist etwas ganz Besonderes und ist es wert erzählt zu werden. Ich finde man kann diesem Zusammenhalt dieser Stadt auch deutlich spüren, wenn man sich mit den Menschen unterhält und durch die Straßen geht.
Northern Quarter Tag und Nacht
Sowohl tagsüber, als auch nachts das Northern Quarter ist ein absolutes Highlight. Am Tag perfekt, um sich die verschiedenen Graffitis von bekannten Künstlern an nahezu jeder Ecke anzusehen und durch kleine Shops zu schlendern. Sich gemütlich in ein Cafe zu setzen und mit verschiedensten Leuten ins Gespräch zu kommen. Selten bin ich so schnell mit Fremden in einem Cafe ins Gespräch gekommen. Tatsächlich wurde ich zweimal in einem Cafe angesprochen, was ich den hier machen würde. Total verrückt beide Male waren es Fotografen, die gesehen hatten, wie ich gerade meine Bilder bearbeitete. Daraus entwickelten sich tolle Gespräche und man tauschte sich aus. In diesem Viertel leben wirklich viele kreative und offenen Menschen, wie ich feststellen konnte. Eine Atmosphäre in der ich mich absolut wohlgefühlt habe. Über den Tag habe ich wirklich tolle Bilder von dem Bezirk machen können und so die ein oder andere besondere Ecke entdecken können. Abends verwandelt sich das NQ in einen Hotspot für Life-Musik, guten Drinks und für junge Leute. Thomas und ich haben es uns natürlich nicht nehmen lassen das Nachtleben gemeinsam zu erkunden und ich muss sagen es war genau nach meinem Geschmack. Mein Barkeeper Herz ging auf, als ich die vielen kleine Bars und Pubs erkundete. Thomas und ich teilten nicht nur die selbe Heimat, sondern auch die Leidenschaft für guten Gin und leckeres Essen. Besonders begeistert war ich von den innovativen Konzepten, die Manchester zu bieten hatte. Zwei meiner Favoriten muss ich euch auf jeden Fall genauer vorstellen, denn sowas habt ihr mit Sicherheit noch nicht gesehen.
Eine Bar, die seines gleichen sucht. Wieso The Washhouse? Ganz einfach, diese Bar ist als stinknormaler Waschsalon getarnt. Hätte ich nicht den tollen Tipp von Hayleigh bekommen wäre ich nie darauf gekommen, dass sich hinter diesem Namen eine der besten Bars versteckt, in der ich jemals war. Ein kleiner unscheinbarer Raum mit drei Waschmaschinen samt Schmutzwäsche und eine altes Telefon, das ist der Eingang zu der Bar. Einmal Hörer abnehmen und höflich fragen, ob noch ein Platz frei ist, erst dann öffnet sich eine Tür, die als Waschmaschine getarnt ist. Also ab durch die Waschmaschine in die Bar. Um ehrlich zu sein, das allein war schon cool, aber kombiniert mit den ausgefallen Cocktails macht das Erlebnis wirklich einmalig! Mein absoluter TIPP für jeden, der einmal in Manchester ist.
Einfach ein spontaner Glücksgriff. Unser “Stairway to burger heaven”! Thomas und ich waren auf der Suche nach einem guten Burgerladen und kamen zufällig an einem unscheinbaren Haus vorbei, vor dem ein Schild mit “Stairway to burger heaven” stand. Gut, da dachten wir uns warum denn nicht. Zwei Etagen durch das Treppenhaus und plötzlich standen wir vor einer unscheinbaren Tür. Kein Name, kein Schild nichts deutete auf eine Burgerladen hin. Gut wir waren neugierig und traten ein. Sofort kam einen freundliche Bedienung auf uns zu und meinte wir müssten kurz warten bis ein Platz frei wird unten im hauseigenen Pub. Aber vorher sollte ich ihr doch meine Nummer geben. Gut ein gutes Bier hat noch keinem geschadet dachten wir uns und gingen ein zwei Stockwerke hinunter in die Bar. Zwanzig Minuten später kam folgende Nachricht :” HEY KIDS, Dinner is ready! Play time is over it is time to come back!” Wie originell ist das denn bitte? Nicht nur das sondern auch die tollen Burger machten diesen Besuch zu einem Highlight meiner Zeit in Manchester.
Manchester eine Stadt mit Herz und Charakter! Mein Tipp ist wirklich sich einmal die Zeit zu nehmen und die Straßen des Northern Quarters zu erkunden. Ihr werdet mit Sicherheit die eine oder andere nette Überraschung finden. Ich werde auf jeden Fall noch einmal im Sommer dort hin zurückkehren und die restliche Stadt erkunden. In diesem Sinne: “See you soon Manchester!”
1 Comment
Sehr schön geschriebene Story. Da kriegt man direkt Lust nach Manchster zu gehen. Hast du Bilder von der WashsalonBar gemacht :-)?